Am 24.09.2021 konnte ein Workshop im Rahmen der Talenttage Ruhr an unserer Schule stattfinden.
Im Projekt Zweitzeugen geht es um das Erzählen und Erinnern. Hierbei werden Erfahrungen von Zeitzeugen der Holocaust-Überlebenden, sowie deren persönliche Glücksmomente und entscheidende Erlebnisse, welche von großer historischer Bedeutung sind, erzählt.
Die nahgehenden Erzählungen werden von Zeitzeugen berichtet und von Zweitzeugen weitergegeben, damit so etwas wie Verleumdung nicht mehr passiert und diese Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten. Wichtig ist zudem, dass die heutige Generation aufgeklärt wird. So wurden wir, die Schüler des Projektkurses Sowi von Herrn Seidel, zu Zweitzeugen ausgebildet.
Die ausgebildete Zweitzeugin Frau Tacken kam zu uns in die Schule und gestaltete einen Workshop zum Thema Holocaust und der kategorischen Ausgrenzung von jüdischen Menschen.
Zunächst einmal arbeiteten wir mit Zitaten von Zeitzeugen und versuchten diese bezüglich ihres Hintergrundes zu deuten und zu erklären. Um unseren „normalen“ Alltag mit einem „normalen“ Tag von Menschen mit jüdischen Glaubenshintergrund vergleichen zu können, bekamen wir Gesetze vorgelegt, die in der Zeit des Nationalsozialismus von Jahr zu Jahr (1930-1945) erlassen wurden. Diese Gesetze galten zur Kategorisierung und Entmenschlichung von „Juden“.
Darauf folgt die Geschichte von Frieda, welche uns zu Zweitzeugen ausbildete. Frieda hatte als Kind eine glückliche Zeit, bis zu ihrem achtzehnten Lebensjahr, als sich alles abrupt änderte. Sie wurde ins KZ nach Auschwitz gebracht. Dort entkam sie nur knapp dem Tod. Frieda hat ihre komplette Familie durch die Verbrennung verloren. Sie ist eine der wenigen Überlebenden des Holocausts.
Diese Geschichte hat uns sehr berührt und sehr zum Nachdenken gebracht. Die Emotionen, die wir verspürten, sind nur schwer in Worte zu fassen. Somit hat uns die Geschichte von Frieda eine ganz neue und persönliche Sicht auf den Holocaust aufgezeigt.
Zum Ende des Workshops hat uns Frau Tacken weitere Geschichten mitgebracht, die wir uns selbst erarbeiten durften.
Zu guter Letzt durften wir alle einen Brief an Frieda oder an einen der von uns erarbeiteten Zeitzeugen schreiben. Diese Briefe werden den Zeitzeugen zugeschickt und persönlich vorgelesen. So durften wir unser Bedauern und unser Mitgefühl äußern.
Dem kompletten Projektkurs gingen diese Geschichten unter die Haut und im Nachhinein sind wir sehr dankbar dafür, dass wir die Erfahrungen und Ereignisse erzählt bekommen haben.
Von Solin Ibrahim und Charlotte Bienk