Das Ziel an der Gesamtschule Saarn ist es, für gleiche Chancen für alle Schüler: innen zu sorgen und sich für Demokratie und Menschenrechte einzusetzten. Niemand sollte wegen seiner Herkunft, Religion oder Sexualität ausgegrenzt werden. Dabei dürfen auch die früheren Ereignisse in Deutschland wie der Holocaust niemals in Vergessenheit geraten, damit sich dies nicht wiederholt. Immer wieder muss ein Zeichen gesetzt werden gegen Antisemitismus.
45 Schüler: innen aus dem Projektkurs Sozialwissenschaften der Q1 sowie aus dem Leistungskurs Geschichte der Q1 und Q2 besuchten am 17.01.2023 gemeinsam mit den Lehrern Herrn Gerlach und Herrn Seidel mit 25 anderen Schüler: innen der Gustav-Heinemann-Schule im Rio Filmtheater den Dokumentationsfilm “Auf der Suche nach Fritz Kann”, der von Regisseuren Marcel Kolvenbach produziert wurde. Der Film beschäftigt sich mit der Suche nach Marcel Kolvenbachs mutmaßlichen Uhrgroßvater Fritz Kann. Die einzigen Hinweise, die Marcel Kolvenbach über Fritz Kann hatte, sind der Fakt, dass er der erste Ehemann seiner Urgroßmutter war und alte Familiendokumente, wie eine Unterschrift von Fritz Kann. Nach langen Recherchen, die mithilfe des Stadtarchives Mülheim geführt werden konnten, fand er heraus, dass Fritz Kann im Vieh Schlachthof in Düsseldorf gemeinsam mit anderen Juden untergebracht und letztlich beim Holocaust ermordet wurde. Zum Schluss fand er dank der Recherchen zwei weitere Verwandte, die nun in Berlin leben und mit Marcel Kolvenbach erst durch die Suche nach Fritz Kann in Verbindung traten. Nebenbei werden im Film faszinierende Darstellungen einer zerstreuten Familie und die Sicht anderer Juden, die von der Tragödie des Holocausts berichten, gezeigt. Für Marcel Kolvenbach bleiben weiterhin einige Fragen über seine Familiengeschichte offen und er möchte gemeinsam mit den zwei Angehörigen Elke Tischer und Hans Gutmann weiter auf die Suche gehen.
Zwei engagierte Schülerinnen des Projektkurses Sozialwissenschaften der Gesamtschule Saarn, Lara-Sophie Niemann und Ilona Gogolin, moderierten nach dem Film die Nachbesprechung, bei der die Schüler: innen an Regisseur Marcel Kolvenbach, den Angehörigen aus Berlin Elke Tischer und Hans Gutmann, sowie der leitenden Mitarbeiterin des Stadtarchivs Anett Fercho spannende Fragen stellten, die sich sowohl auf den Film als auch auf die weiter vorhandenen Diskriminierungen bezogen. So fragten die Schüler, welche Bedeutung die Choreographien der Familie, die zwischendurch im Film gezeigt werden, für den Regisseuren haben oder wie man am besten im Alltag gegen Rassismus handeln kann. Bürgermeister Markus Püll war ebenfalls als Gast dabei und machte der Gesamtschule Saarn spontan das Angebot an der Schule mit den Schüler: innen persönlich über das Thema Israel zu sprechen, wodurch ein weiteres Projekt eventuell bald anstehen könnte. Das Projekt wurde den Schulen durch Frau Stern, einer Mitarbeiterin des Kommunalen Intigrationszentrums, ermöglicht, wofür wir danken.